Astronomietage in Falera GR

Von Ignaz Cathomen

 

Vom 22. bis 25. September 2011 fanden in Falera zum zehnten Male Astronomitage statt. Das Treffen der Amateurastronomen war mit rund 200 Teilnehmern sehr gut besucht. Die Wiese Chinginas ob Falera, in nächster Nähe der Sternwarte, war ein idealer Ort für alle Sternbeobachter aber auch für die vielen Besucher. Der ganze Anlass wurde von José De Queiroz, Leiter der Sternwarte, organisiert, und verlief in jeder Beziehung zur vollen Zufriedenheit der Teilnehmer.

 

Das Angebot der Astronomietage

Am 22. September wurde das Treffen in Chinginas eröffnet und die Sternwarte stand für jedermann bei freiem Eintritt offen. Davon wurde regen Gebrauch gemacht. Der Freitagabend war vor allem für die Sternbeobachtung reserviert. Bei sternklarem Himmel kamen alle „Sterngucker“ voll auf ihre Rechnung.

Der Samstag war für mehrere Veranstaltungen reserviert. Ab 9.30 Uhr fand in La Fermata, das Kulturzentrum von Falera, ein astronomischer Markt statt. Er wurde rege benutzt.

      Ab 10.00 Uhr 4 Vorträge auf dem Programm. Katrin Altwegg, Professorin an der Berner Universität, hielt einen fesselnden Vortrag über die Jagd auf Kometen. Anschliessend referierte Dr. K. Dennerl vom Max-Planck-Institut über „Kometen und Planeten in neuem Licht: unser Sonnensystem im Röntgenteleskop“. Für die meisten Anwesenden war es eine völlig neue Materie, die ganz neue Einsichten eröffnete.

      Am Nachmittag berichteten die drei Amateurastronomen Stephanos Sposetti, José De Queiroz und Peter Kocher über den Stand der Astrometrie im Amateurbereich, wie sie zu dieser gekommen sind und was Astrometrie eigentlich bedeutet, vor allem auch bei der Entdeckung von neuen Kleinplaneten.

      Den Abschluss der Vortragsreihe machte Dr. Peter Predehl mit seinem Vortrag „eROSITA – auf der Jagd nach der dunklen Energie“. Es war ein anspruchvolles Referat, das an die Zuhörer einige Anforderungen stellte.

      Der Höhepunkt der Astronomietage in Falera war das Festkonzert am Abend in La Fermata. Nebst Werken von Mozart, Sialm (ein Bündner Komponist) und Haydn wurde eine Uraufführung von der Kammerphilharmonie Graubünden dargeboten. José De Queiroz hatte im Lauf der letzten Jahre mehrere Kleinplaneten entdeckt und einer davon erhielt den Namen 233943 Falera. Simon Camartin, Verantwortlicher für die Konzerte in La Fermata, erteilte der ukrainischen Komponistin Hanna Havrylets den Auftrag zu diesem Thema ein Musikwerk für ein Orchester zu komponieren. Dieses neue moderne Werk fand bei den Zuhörern eine überraschend offene, ja sogar begeisterte Aufnahme. Dass das 10. Teleskoptreffen in Falera in lebhafter Erinnerung bleiben wird, ist bestimmt auch diesem Abschlusskonzert zu verdanken.