Vom 24. bis 26. Oktober letzten Jahres fand zum zweiten Mal das noch junge Teleskoptreffen in Falera, Graubünden statt. Einige Monate zuvor hatten die Veranstalter einen griffigen Namen für den Anlass gefunden, kräftig die Werbetrommel gerührt und ein umfangreiches Rahmenprogramm zusammengestellt. So konnte Mirasteilas wie geplant am Freitagnachmittag um 16:00 Uhr im nagelneuen, noch nicht offiziell eingeweihten Kulturzentrum La Fermata in Falera eröffnet werden.
Nebenbei zeigt diese Tatsache deutlich, welchen Wert die Gemeindeoffiziellen der Amateurastronomie als Bereicherung für das Kulturangebot ihres Ferienortes beimessen. Als Auftakt des ersten Abends präsentierte das Mobile Planetarium Zürich eine Multimediashow mit dem Titel "Fahrt durch die Milchstrasse“. Den rund dreihundert Besuchern wurde ein Multimediaerlebnis auf technisch höchstem Niveau geboten und einige beim Verlassen des Vorführraumes bewundernd geäußerte Kommentare ließen auf die Wirkung beim Publikum schließen. Da der Wettergott an diesem Freitag kein Verständnis für die beobachtenden Hobbyastronomen hatte und das Firmament mit diesiger Bewölkung überzog, verbrachte man den Abend mit Diskussionen und Fachsimpeleien, zuerst im Foyer des Kulturzentrums, später in den guten Restaurants von Falera und ging gegen Mitternacht zu Bett, hoffend, der Samstag möge bessere Beobachtungsbedingungen bringen.
Mit strahlend schönem Wetter begrüßte der Samstag die Veranstaltungsbesucher und diejenigen, die in Falera übernachtet hatten, konnten ihr Frühstück bei Morgensonne genießen und sich schon mal über das Budget für den Besuch des auf dem Programm stehenden astronomischen Flohmarktes einig werden. Ab 10:00h waren dann im Foyer des Kulturzentrums Teleskope, Zubehör, Bücher, T-Shirts, Planetenmodelle und viele weitere, zum Teil kuriose Artikel zu bestaunen aber auch zu erstehen. Es stand den Besuchern frei, eigene Artikel zum Verkauf anzubieten, daneben waren bekannte Händler wie Galileo, Astro Optik Kohler, Astro Optik von Bergen und auch Intercon Spacetec (Martin Birkmeir) mit Ausstellungsständen zugegen.
Ab 16:00h präsentierten die Leute vom Mobilen Planetarium Zürich ihr Kinderprogramm unter dem Titel Schtärnefee Mira. Parallel dazu konnten sich Interessierte beim Vortrag von Peter Erni unter de m Titel „Microlensing“ über die Suche nach nichtleuchtender Materie im Universum mithilfe des Gravitationslinseneffektes informieren. Auch der Samstagabend wurde mit einer Multimediashow des Mobilen Planetariums Zürich eingeläutet. „A Star is Born“ brachte dem zahlreich erschienenen Publikum den Lebenszyklus der Sterne näher und so manch einem lief sicher bei der Äußerung, alles - also auch wir - bestünden letztendlich aus der Materie eines früheren Sterns, ein leichter Schauer den Rücken hinunter. Bis zum Abend hatte die schöne Witterung angehalten und somit stand uneingeschränktes astronomisches Beobachten auf dem Programm. Der große, vor dem autofreien Dorf gelegene Parkplatz wurde als Beobchtungsgelände hergerichtet, alle öffentlichen Lampen im Umkreis ausgeschaltet und der Spaß konnte losgehen.
Eine kalte Nacht ermöglichte eindrückliche Blicke in den Spätsommerhimmel und auf den sich nun immer weiter von der Erde entfernenden Planeten Mars. Der leider vorhandene Dunst konnte das Erlebnis nicht wirklich trüben, es wurde aber klar, dass der Standort bei trockener Luft noch wesentlich bessere Bedingungen bieten könnte. Aufgrund der feuchten Kälte zogen sich die meisten Beobachter kurz nach Mitternacht in ihre Unterkünfte zurück. Der Folgetag sollte nach Programm noch das eine oder andere Highlight zu bieten haben.
Der Sonntag brachte wiederum viel Sonnenschein bei trotzdem kühlen Temperaturen. Einige – hauptsächlich aus Deutschland angereiste – Besucher mit längerem Heimweg begaben sich kurz nach dem Frühstuck bereits auf den Heimweg, die verbliebenen Teilnehmer konnten den ab 11:00h auf dem Programm stehenden Vortrag von Stephano Sposetti unter dem Titel „Beobachtung von Kleinplaneten, Kometen und Erdsatelliten“ im Kulturzentrum besuchen. Der Tag verging bei Gesprächen und man verabschiedete sich nach und nach von den bekannten Gesichtern, natürlich in der Hoffnung, sich beim nächsten Mirasteilas wieder zu sehen.
Die Veranstalter können den Anlass als Erfolg werten, waren doch um die 2000 Besucher zugegen. Das nächste Mirasteilas findet vom 16. bis 19. September 2004 – wiederum in Falera – statt. Für ein reichhaltiges Programm mit einigen Überraschungen wird gesorgt sein und man wird sich freuen, viele Besucher in Falera begrüßen zu dürfen.